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"Menschenrechtsdialog mit arabischen Staaten" SWP-Aktuell-Beitrag von Jannis Grimm und Stephan Roll

News vom 04.07.2023

Menschenrechtsdialog mit arabischen Staaten - Argumentationsmuster autoritärer Regime als Herausforderung für eine wertegeleitete Außenpolitik

Neuer SWP (Stiftung Wissenschaft und Politik) Aktuell Beitrag von Jannis Grimm und Stephan Roll.

Bei den Regierungen arabischer Staaten trifft Deutschland auf Ablehnung, wenn es darum wirbt, die Menschenrechte zu achten. Sofern sich die Adressaten nicht voll­ständig dem Dialog verweigern, stützen sie sich zumeist auf vier Argumentations­muster, um entsprechende Forderungen abzuwehren: (1) Die Menschenrechtslage im eigenen Land verbessere sich bereits, doch benötige dieser Prozess noch Zeit; (2) Anliegen wie wirtschaftliche Entwicklung und Terrorismusbekämpfung hätten Vorrang gegenüber bürgerlichen Rechten; (3) Menschenrechte seien ein westliches Konstrukt und ignorierten die kulturellen Eigenheiten der angesprochenen Gesell­schaften; (4) westliche Menschenrechtspolitik sei geprägt von Doppelmoral. Deutsche Offizielle sollten diese Einwände kennen und ihnen proaktiv begegnen, wenn sie sich in den Dialog über Menschenrechte begeben. Vor allem mit den Vorwürfen von Kulturimperialismus und Doppelmoral sollte die Bundesregierung sich auch inhalt­lich auseinandersetzen, denn in der Bevölkerung arabischer Länder sind sie weit verbreitet. Um ihnen entgegenzutreten, sollten der universale Anspruch von Men­schenrechten gerade im Rahmen einer feministischen Außenpolitik stärker heraus­gestellt, mögliche konkurrierende Eigeninteressen klarer benannt und der Dialog über Menschenrechte mit konkreten Maßnahmen unterlegt werden.

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