Dr. Jannis Julien Grimm
Freie Universität Berlin
INTERACT
Nachwuchsgruppe "Radical Spaces"
Nachwuchsgruppenleiter Radical Spaces
Altensteinstraße 48
14195 Berlin
Dr. Jannis Julien Grimm ist Direktor der Forschungsgruppe Radical Spaces am INTERACT Center for Interdisciplinary Peace and Conflict Research der Freien Universität Berlin und assoziierter Wissenschaftler am Institut für Protest- und Bewegungsforschung (ipb) in Berlin. Seine Arbeit konzentriert sich auf die Dynamiken politischer Gewalt und staatlicher Repression, die Bedingungen und Auswirkungen radikaler Politik und (nicht-)gewaltfreien Widerstands sowie transnationale Mobilisierungsprozesse als Reaktion auf Gewalt. Er promovierte in Politikwissenschaft an der Berlin Graduate School Muslim Cultures and Societies.
Nach seiner Promotion war er Co-Direktor des SAFEResearch-Projekts an der Universität Göteborg, wo er Standards für die Durchführung sicherer und ethischer Forschung in Konfliktkontexten entwickelte. Zwischen 2019 und 2020 war er Regionalkoordinator des FES Global Trade Union Project im Nahen Osten und Nordafrika. Frühere Stationen umfassen das Orient-Institut Istanbul, das COSMOS Center on Social Movement Studies am SNS Florenz, das Zentrum für Politik im Nahen und Mittleren Osten und Nordafrika der Freien Universität Berlin und die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.
Jannis Grimm ist Mitglied des Forums für diplomatische Resilienz der Berlin University Alliance. Er hat Feldforschungen unter anderem in Ägypten, Libanon, Tunesien, der Türkei und Katar durchgeführt und als Berater für das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, das Auswärtige Amt sowie verschiedene Menschenrechtsorganisationen, politische Stiftungen und soziale Bewegungen gearbeitet.
Jannis Grimm ist Mitautor des Handbuchs Safer Field Research in the Social Sciences, das 2020 bei SAGE veröffentlicht wurde. Seine Monografie Contested Legitimacies: Repression and Revolt in Post-Revolutionary Egypt wurde Anfang 2022 von Amsterdam University Press veröffentlicht. Sein demnächst erscheinendes Buch bei UTB bietet die erste systematische Einführung in die Protestforschung in deutscher Sprache.
Die Dynamiken von sozialer Mobilisierung und staatlicher Repression, Deutungskämpfe über die Legitimität von politischer Gewalt als Handlungsrepertoire sowie die sozialen und kulturellen Folgen von Massenprotest und Gewaltereignissen stehen im Zentrum des Forschungsinteresses von Jannis Grimm. Empirisch liegt der regionale Fokus seiner Arbeit dabei vor allem auf dem Nahen Osten und Nordafrika. Weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit bilden die Weiterentwicklung von integrierten Methoden der Protest- und Diskursanalyse sowie die Aufarbeitung von physischen und digitalen Risiken und Herausforderungen von Feldforschung in Konfliktgebieten und autoritären Kontexten.
Forschungsschwerpunkte:
- Soziale Bewegungen und Protest
- Politische Gewalt und Repression
- Naher / Mittlerer Osten und Nordafrika
- Politischer Islam
- Protest Event Analyse
- Diskursanalyse
- Mixed Methods
- Forschungssicherheit / Forschungsethik
- Digitale Sicherheit und Überwachung